Direkt zum Inhalt

Partizipative Schulkultur

„Für Kinder ist die Schulgemeinschaft ein komplexer sozialer Handlungs- und Erfahrungsraum, in dem sie ihre eigenen Bedürfnisse und Interessen, Erfahrungen und Sichtweisen mit denen der anderen in Beziehung zu setzen lernen, der ihnen Geborgenheit gibt, sie aber auch Konflikten aussetzt und herausfordert, Grenzen zu ziehen. Vor allem aber bietet die Schulgemeinschaft Gelegenheit, sich zu engagieren, zu kooperieren und Verantwortung zu übernehmen.

Die Grundschule eröffnet ihren Schülerinnen und Schülern vielfältige aktive Beteiligungs- und Mitwirkungsformen auf Klassen- und Schulebene. Eine partizipative Schulkultur, u.a. in Form von Klassensprecher-Wahlen, Klassenrat und Kinderparlament, bei der Unterstützung von Schülerzeitungen und anderen medialen Produkten, achtet die Würde des Kindes, das Engagement und die Mitverantwortung von Schülerinnen und Schülern und trägt dazu bei, Schule zu einem demokratischen Lern- und Lebensort zu entwickeln.“

aus: „Empfehlungen zur Arbeit in der Grundschule“ – Beschluss der Kultusministerkonferenz vom 02.07.1970 i.d.F. vom 11.06.2015 Seite 5

Unsere Bausteine

1. Morgenkreis / Morgenritual

Unser Schultag startet mit einem Ritual der Begrüßung und der Stärkung der Gemeinschaft.

Es wird das Datum genannt, die Vollständigkeit der Klasse gemeinsam festgestellt, die Struktur des Tages und eventuelle Besonderheiten oder Befindlichkeiten besprochen. Dazu führen die Klassen ein Ritual durch (z.B. Holzkalender, Tafelkarten, Tagesplan, Kreisbuch etc.)

An Montagen haben die Kinder zudem Gelegenheit, von ihren Wochenenden zu berichten. Damit bietet das Morgenritual Raum für die mündliche und schriftliche Sprachentwicklung.

Auf körperlicher Ebene haben die Gleichgewichtsübungen ihren Platz. Alle Klassen führen die Bewegungsübungen des Bewegungskalenders von Frau Dorothea Beigel durch.

2. Klassensprecher und Schülervertretung

Eine Unterrichtseinheit zu den Themen Aufgaben und Eigenschaften eines Klassensprechers bereitet die Wahl des Klassensprechers vor.

Jede Klasse – spätestens ab Klasse 2 – wählt eine Klassensprecherin und einen Klassensprecher, sowie eine Vertreterin und einen Vertreter.

Das Wahlverfahren wird besprochen und ordnungsgemäß durchgeführt.

Die Klassensprecher sind die Repräsentanten der Klasse und vertreten die Klasse in der Schülerversammlung (SV) oder bei schulischen Veranstaltungen.

Sie vermitteln bei Streitigkeiten zwischen Schülern nach ihren Möglichkeiten und vermitteln zwischen der Klasse und den Lehrkräften.

Damit fördern wir die Selbständigkeit und Verantwortung der Klassengemeinschaft.

Die Sitzungen der SV finden mindestens einmal im Monat statt. Die Klassensprecher erleben ein Gremium der Mitbestimmung und des Demokratielernens. Ideen und Vorschläge aus den einzelnen Klassen werden durch die Klassensprecher eingebracht und besprochen. Die Gestaltung des Schulalltages und Bildungsraumes wird aktiv mitbestimmt. Gleichzeitig informieren die Klassensprecher ihre Klassen über die Inhalte der SV-Sitzungen und weitere Vorgehensweisen.

Die Mitglieder der SV vertreten gefasste Absprachen und Beschlüsse gegenüber der Schulleitung.

3. Klassenrat

Das Prinzip des Klassenrates eröffnet den Schülerinnen und Schülern eine Möglichkeit, auftretende Konflikte und Wünsche und Anträge der Klasse konstruktiv und gemeinsam zu diskutieren und zu lösen.

Die Sachverhalte werden verschriftlicht (z.B. Klassenratsbuch, Kummer-kasten,o.ä.) und einmal in der Woche in der Klassenratsstunde besprochen.

Dabei werden die Schülerinnen und Schüler an die eigenständige Leitung des Klassenrates herangeführt.

Die Klassengemeinschaft lernt, Probleme und Konflikte wahrzunehmen und zu besprechen. Die Schülerinnen und Schüler fühlen sich ernst genommen und lernen verschiedene Problemlösungsstrategien kennen.

Im Klassenrat lernen die Kinder Kritik angemessen zu äußern und anzunehmen.